Hamburger Spendenparlament entscheidet über 247.000 Euro für 20 Projekte – vielen fehlen finanzielle Mittel
Hamburg, 23. November 2016. Am Mittwoch, den 23. November ab 18 Uhr, entscheidet das Hamburger Spendenparlament auf seiner dritten und letzten Sitzung im Jubiläumsjahr über die Vergabe von 247.383 Euro an 20 soziale Projekte. „Seit 20 Jahren sehen wir unsere Aufgabe darin, dort zu helfen, wo die Not am größten ist und keine staatlichen Gelder zur Verfügung stehen“, sagt Gert Upadek, der Vorsitzende der Finanzkommission des Spendenparlaments. „Auch jetzt sehen sich wieder etliche Projekte vor einem finanziellen Engpass, der ihren weiteren Betrieb stark beeinträchtigt oder sogar verhindert.“ So schlägt die Kommission vor, den Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit ihrem Verein Winternotprogramm e.V Nacht für Nacht um die Versorgung von Obdachlosen kümmern, 8.000 Euro für Lebensmittel zur Verfügung zu stellen – mehr als in den vergangenen Jahren. Weitere 15.000 Euro sollten für einen Lieferwagen genehmigt werden, den die Tagesstätte „MAhlZEIT“ in Altona dringend benötigt. Hier verpflegen sich jeden Tag Obdachlose und Bedürftige. „Der Wagen ist ganz wichtig für uns, weil wir deutlich mehr Gäste haben, als noch vor einigen Jahren“, sagt die Leiterin Marion Sachs von der Diakonie. „Oft haben wir uns gefragt, ob wir das überhaupt schaffen, weil unsere ausländischen Gäste, vor allem aus Osteuropa, nur wenig Deutsch sprechen. Aber inzwischen hat sich ein sehr nettes Miteinander entwickelt, viele helfen mit, man hilft sich gegenseitig und lernt auch Deutsch. Gemeinsam mit unseren Gästen haben wir gerade unser 20-jähriges Jubiläum in einer sehr netten Atmosphäre gefeiert.“
Ein Schwerpunkt der Parlamentssitzung sind auch die Unterstützung und Unterbringung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in schwierigen Lebenssituationen – auch hier fehlen dringend benötigte Mittel: Empfohlen wird daher, gemeinsam mit verschiedenen Stiftungen den Ausbau des Hauses Mignon mit 30.000 Euro zu unterstützen. Das Haus, in dem traumatisierte Kinder wieder Geborgenheit und ein neues Zuhause finden, soll für eine weitere Kindergruppe ausgebaut werden. Kinder und Jugendliche, die sexuelle Gewalt erleiden mussten, erhalten bislang eine Musiktherapie vom Bergedorfer Verein Zornrot e.V. Da sich die finanzielle Förderung aus dem Bußgeldfonds stark verringert hat, empfiehlt die Finanzkommission hier eine Übergangsfinanzierung von 13.240 Euro. Fünf weiteren Projekten für junge Menschen sollen insgesamt rund 56.000 Euro zu Gute kommen.
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Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 rund 11 Millionen Euro an Hamburger Initiativen gegen Obdachlosigkeit, Armut und Isolation gespendet. Rund 3.400 Mitglieder entscheiden dreimal im Jahr auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten. Gäste sind dabei herzlich willkommen. Stimmberechtigt sind alle, die mindestens fünf Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Hamburger Spendenparlament ist unabhängig und weder politisch, weltanschaulich oder konfessionell gebunden. Jeder Euro fließt in Projekte, jede Mitarbeit ist ehrenamtlich, alle Sachaufwendungen sind Spenden.