Erweiterung des Projektes „Psychosoziale Kurzintervention durch Babylotsinnen“

Beschlussvorlage der Finanzkommission

Die Stiftung See You versorgt einerseits Familien nach der Klinikentlassung mit sozialmedizinischer Nachsorge, Zielgruppe für diese Leistung sind Frühgeborene, Kinder mit Behinderungen und Kinder mit schweren oder chronischen Erkrankungen. Andererseits bietet das Programm „Babylotse“ Hilfen für das systematische, verlässliche und frühzeitige Erkennen von hohen psychosozialen Belastungen in der Schwangerschaft, vor und nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren. Babylotsinnen nehmen spätestens in den Geburtskliniken Kontakt zu den Müttern auf, bei denen erhöhte sozialpsychologische Belastungen festgestellt wurden und begleiten diese in Beratungsstellen und andere Hilfsangebote.
In der Regel können Familien von den Babylotsinnen ausreichend beraten und vernetzt werden. Bei einigen besteht jedoch ein deutlich erweiterter Motivations-, Vernetzungs- und Überleitungsbedarf. Hierfür wurde die Psychosoziale Kurzintervention entwickelt, sie kommt zum Einsatz, wenn die Hilfe kurzfristig notwendig wird, aber keine Unterstützung durch die Familienteams oder andere Netzwerkpartner möglich ist. Sie erreicht in der Regel Personengruppen, die als schwer erreichbar beschrieben werden. Durch die Niedrigschwelligkeit des Angebotes kann die Kurzintervention hier dazu beitragen, die Lebensbedingungen der Betroffenen zu verbessern.
Es ist derzeit eine 0,5 Stelle für diesen Bereich vorhanden, es hat sich jedoch herausgestellt, dass durch regelhafte Abwesenheit (Urlaub, Krankheit, Fortbildung) die kontinuierliche Arbeit nicht gewährleistet werden kann. Darüber hinaus wäre es sehr wünschenswert, dass die gesamte Arbeit der Babylotsen (2019 allein 2137 Erstgespräche mit Familien) digital zusammengeführt wird, es ergeben sich bei der Fülle der Fälle zu viele Dopplungen und damit auch Zeitverluste für die eigentliche Arbeit.
Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt dem Parlament, das Projekt mit 65.000 Euro für 1 Jahr zu fördern. Das wären die Kosten für 1 Stelle ohne Verwaltungsanteile. In dieser Zeit sollte es dem Träger möglich sein, andere Finanzierungsmöglichkeiten über die Behörden zu finden.