Presseinformation
Fördervolumen in einer Sitzung mit über 600.000 Euro so hoch wie nie zuvor
Hamburg, 5. Juli 2023. Auf seiner Sitzung am 4. Juli, der zweiten von insgesamt drei Sitzungen pro Jahr, hat das Hamburger Spendenparlament Fördermittel für 30 soziale Projekte in Höhe von insgesamt mehr als 600.000 Euro bewilligt. Davon wurden rund 23.000 Euro für drei Projekte aufgrund akuten Bedarfs bereits ausgezahlt. „Die hohe Fördersumme zeigt, dass es eine steigende Bedürftigkeit in Hamburg gibt“, erklärt Brigitte Hullmann, die Vorsitzende der Finanzkommission des Spendenparlaments. „Vor allem für die in der Stadt besonders bedürftigen sozialen Bereiche wurden Fördermittel beantragt: Zum einen sind das Projekte zur Integration von Geflüchteten. Außerdem die Förderung von ökonomisch und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, damit sie den gesellschaftlichen Anschluss nicht verlieren. Deshalb haben wir dafür ein Sonderprogramm von 300.000 Euro aufgelegt. Und schließlich ist die zunehmende Wohnungsnot und Obdachlosigkeit ein großes soziales Problem, das auch unbürokratische Hilfen erfordert.“
Eines dieser Projekte ist „Tausche Bildung für Wohnen“, das in NRW bereits erfolgreich arbeitet und jetzt in Steilshoop starten soll: Es richtet sich an junge Erwachsene, die im Tausch für mietfreies Wohnen in zwei Wohnungen mit sechs Plätzen für ein Jahr eine Bildungspatenschaft übernehmen. Nach einer dreiwöchigen Schulung bieten sie Kindern und Jugendlichen ein Schuljahr lang zweimal wöchentlich je 90 Minuten Lernförderung, und sind zugleich erfolgreiche Vorbilder. Als Lernort und Treffpunkt wird die „Tauschbar“ eröffnet. Diese unterstützt das Spendenparlament mit 27.600 Euro. Insbesondere an Obdachlose wendet sich die „Bully Suppenküche“, die derzeit ohne weitere Unterstützung nicht voll arbeiten könnte. Deshalb wurden für dieses wichtige Angebot insgesamt 84.210Euro bewilligt und teils schon ausgezahlt.
Ein zentraler Anlaufpunkt für 400 Kinder und Jugendliche in Billwerder ist der „Kiezgarten“. Auf zwei Kleingartenparzellen wurde eine Hütte mit Kochmöglichkeiten eingerichtet, in Hochbeeten wird Gemüse angebaut, es gibt eine kleine Werkstatt und Rasenflächen zum Spielen und Toben. Pro Tag kommen 40 bis 70 Kinder in den Garten. Bevor öffentliche Mittel bereitgestellt werden können, gibt es vom Spendenparlament eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von 85.510 Euro für zwölf Monate. Damit, sowie mit weiteren Förderungen, wurde das im April aufgelegte Sonderprogramm für Kinder und Jugendliche in den vergangen drei Monaten bereits etwa zur Hälfte ausgeschöpft – das Programm soll bis Ende nächsten Jahres laufen und wird bei weiterem Bedarf aufgestockt.
Der Regerhof in Bahrenfeld ist Anlaufstelle für bis zu 400 Menschen aus aller Welt. Sie bitten um Versorgung aus der Kleiderkammer sowie um Unterstützung im Umgang mit Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen. Für die Kleiderkammer und die Koordination und Qualifizierung der Ehrenamtlichen auf dem Regerhof wurden rund 37.000 Euro bewilligt. Brigitte Hullmann: „Um dem steigenden Hilfebedarf begegnen zu können, sind wir auf Unterstützung vieler Hamburgerinnen und Hamburger angewiesen. Bitte helfen Sie uns durch eine Spende oder Mitgliedschaft!“
Für Rückfragen: Berater-PR, Grindelberg 15 a, 20144 Hamburg, Rolf Hoffmann/Claus Hönig, Telefon 0171/2387341 Hamburger Spendenparlament e.V., Königstraße 54, 22767 Hamburg, Telefon 040 30620-319
Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 über 1.550 Projekte in Hamburg mit mehr als 16 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden 3.100 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten, Gäste sind herzlich willkommen. Stimmberechtigt sind alle, die ab 5 Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Spendenparlament ist unabhängig und weder politisch, weltanschaulich noch konfessionell gebunden. Jeder Euro fließt in Projekte, Mitarbeit ist ehrenamtlich, Sachaufwendungen werden gesondert eingeworben.