Presseinformation:
Das Spendenparlament bewilligt Rekordvolumen von 466.000 Euro für 20 Projekte
Hamburg, 23. Juli 2021. In seiner zweiten virtuellen Parlamentssitzung in diesem Jahr hat das Spendenparlament eine Rekordfördersumme in Höhe von 466.000 Euro vergeben. Gert Upadek, der Vorsitzende der Finanzkommission, sieht den hohen Förderbedarf auch als Folge der Pandemie: „Zum einen liegt es daran, dass manche sozialen Projekte den Ausfall von Spenden beklagen, ihre Tätigkeit unterbrechen oder Investitionen zurückstellen mussten. Zum anderen betrifft es Projekte für Kinder und Jugendliche, die wir mit unserem zusätzlichen Förderprogramm zum Ausgleich ihrer besonderen Defizite durch die Pandemie unterstützen. Außerdem müssen wir feststellen, dass auch in anderen Bereichen bereits bestehende Probleme durch die Corona-Einschränkungen deutlich zu Tage getreten sind.“
So haben sich etwa im Stadtteil Hohenhorst während der Pandemie die sozialen Probleme weiter verschärft. Bewohner haben sich wegen psychischer Überlastung vielfach zurückgezogen und sind zum Teil auch mit der Selbstversorgung überfordert. Erziehungshilfe e.V. hat deshalb eine Essenausgabe eingerichtet, die vom Spendenparlament bis Jahresende zwischenfinanziert wird. Fluchtpunkt – die kirchliche Hilfsstelle für Flüchtlinge – beklagt einen Ausfall von 70 Prozent an Kollekten und Spenden, daher hat das Spendenparlament eine Übernahme der Kosten für psychologische und fachärztliche Unterstützung für ein Jahr in Höhe von 70.000 Euro bewilligt. Ein weiterer Schwerpunkt ist Obdachlosigkeit. Um die Corona bedingten Schließungen und Einschränkungen bei der Belegung von Tageseinrichtungen zu kompensieren, beteiligt sich das Spendenparlament mit 60.000 Euro an der Erweiterung der Tagesaufenthaltsstätte HerzAs durch Container. Damit die Aktion CariCare ihre medizinischen Angebote für Obdachlose, die an verschiedenen Standorten der Stadt untergebracht sind, in der Altstädter Twiete zusammenfassen kann, erhält CariCare einen Zuschuss von 55.000 Euro für Sanitäreinrichtungen und Küche, die den Obdachlosen täglich und unmittelbar zugutekommen. Und mit 24.000 Euro wird die Entwicklung einer kostenlosen App gefördert, die Helfer und Wohnungslose über die vielfältigen Angebote in der Hansestadt informiert.
Die höchste Einzelförderung von 100.000 Euro erhalten die Babylotsen. Sie beraten und helfen Familien, die nach der Geburt eines Kindes mit der Veränderung ihrer Lebenssituation und den damit verbundenen Maßnahmen überfordert sind. Noch bevor die Finanzierung durch die Stadt greift, können die Babylotsen durch die Zwischenfinanzierung vom Spendenparlament ab sofort in weitaus mehr Arztpraxen als bisher jungen Familien und Alleinerziehenden ihre Unterstützung anbieten
Für Rückfragen: Berater-PR, Grindelberg 15 a, 20144 Hamburg, Rolf Hoffmann / Claus Hönig, Telefon 040/32 58 18 -11/-12, Hamburger Spendenparlament e.V., Königstraße 54, 22767 Hamburg, Telefon 040/30 62 0-319
Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 fast 1.500 Projekte in Hamburg gegen Obdachlosigkeit, Armut und Isolation im Volumen von rund 15 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden
die 3.100 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten, Gäste sind herzlich willkommen. Stimmberechtigt sind alle, die ab 5 Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Spendenparlament ist unabhängig und weder politisch, weltanschaulich oder konfessionell gebunden. Jeder Euro fließt in Projekte, Mitarbeit ist ehrenamtlich, Sachaufwendungen werden gesondert eingeworben.