Presseinformation
Auf der letzten Sitzung des Jahres unterstützt das Spendenparlament 33 Projekte
Hamburg, 23. November 2023. Die Mitglieder des Hamburger Spendenparlaments (HSP) stimmten bei der 85. Parlamentssitzung über 33 Projektanträge ab. Insgesamt beantragten die Projektträger rund 690.000 Euro. Damit wurden in dieser Sitzung die meisten Projektanträge und die höchste Zahl an Fördermittel in der Geschichte des HSP eingereicht. „Die wachsende Anzahl an Förderanträgen und die gestiegene Fördersumme zeigen die steigende Bedürftigkeit in Hamburg“, sagt Brigitte Hullmann, Vorsitzende der Finanzkommission des Spendenparlaments. Dies sei vor allem in den besonders bedürftigen sozialen Bereichen Integration von Geflüchteten, Wohnungsnot und Obdachlosigkeit sowie Förderung von ökonomisch und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen der Fall (elf der 33 eingegangenen Projektanträge). Der Anstieg des Antragsvolumens beim HSP sei auch darauf zurückzuführen, dass die Vereine und Träger höhere Kosten, wie zum Beispiel für Personal, Miete und Lebensmittel, zu bewältigen haben und die Initiativen nach der „Corona-Zwangspause“ wieder voll aktiv arbeiten können. Für diese steigenden finanziellen Anforderungen stehen nur begrenzt staatliche Mittel zur Verfügung.
Das HSP unterstützt in vielen Bereichen, in der aktuellen Sitzung wurden beispielsweise ein Schwimmkurs für Geflüchtete oder ein Theaterprojekt zum Thema Medienkonsum für Kinder und Jugendliche gefördert. Auch im Bereich Teilhabe erhielt der Verein KulturLeben Hamburg mit seinem Projekt „Kultur barrierefrei“ oder „Das Geld hängt an den Bäumen“ eine finanzielle Zuwendung. Eines der Projekte zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit ist das „CaFée mit Herz“. Die Tagesaufenthaltsstätte für obdachlose Menschen kümmert sich darum, dass Obdachlose im Winter einen sicheren Ort haben, an dem sie leben können – auch mit ihrem Hund. Dafür wird der Verein Zimmer für die Wintermonate in einem Hostel anmieten und benötigt dafür 36.000 Euro. Die Bewohner/-innen werden von Sozialarbeitern und -arbeiterinnen unterstützt. Bereits im Vorjahr zeigte sich, dass Menschen, die in festen Unterkünften „überwintern“ und sich erholen konnten, Perspektiven für ihre Zukunft entwickelten.
Kindern – unabhängig vom Geldbeutel der Familie – schöne Ferien in Hamburg zu ermöglichen, das ist das Ziel des SOS-Familien-Zentrums Dulsberg von SOS-Kinderdorf Hamburg. Mit Basteln, Theater spielen oder Ausflügen erleben die Kinder aus Dulsberg schöne Ferien. Dafür erhält das Familienzentrum rund 9.000 Euro.
Zu den geförderten Projekten der aktuellen Parlamentssitzung gehört auch der Integrationshilfen e. V. – ein gemeinnütziger Verein der freien Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe. Dieser begleitet Strafgefangene nach ihrer Entlassung beziehungsweise im Offenen Strafvollzug und unterstützt bei der Resozialisierung. In den Wohnungen des Vereins steht nach 30 Jahren eine umfassende Renovierung an. Dafür wurden 30.000 Euro bewilligt.
Aufstockung des Sonderprogramms für Kinder und Jugendliche
Auch in dieser Sitzung zeigte sich der Bedarf für das Sonderprogramm für Kinder und Jugendliche, mit dem speziell gemeinnützige Projektträger und Vereine aus der Kinder- und Jugendarbeit gefördert werden. Bisher stellte das Programm bereits insgesamt rund 360.000 Euro bereit. Das Sonderprogramm wurde jetzt auf insgesamt 600.000 Euro aufgestockt und läuft im nächsten Jahr weiter. „Uns ist es wichtig, die Kinder- und Jugendarbeit gezielt zu unterstützen, um nachhaltige Veränderungen für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu ermöglichen“, sagt Hullmann. Für seine Arbeit benötigt das HSP die Einnahmen der Mitgliedsbeiträge sowie Spenden. Angesichts des hohen Fördervolumens ist das HSP derzeit auf eine breite Unterstützung durch viele Hamburger angewiesen, um auch künftig in diesem Umfang Projekte unterstützen zu können.
Für Rückfragen: Berater-PR, Grindelberg 15 a, 20144 Hamburg, Rolf Hoffmann/Claus Hönig, Telefon 0171/2387341, Hamburger Spendenparlament e.V., Königstraße 54, 22767 Hamburg, Telefon 040 30620-319
Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 über 1.550 Projekte in Hamburg nach dem Grundsatz „gegen Armut und Isolation – für soziale Teilhabe und Integration“ mit mehr als 16 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden die 3.100 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen über die Förderung gemeinnütziger Projekte für arme, einsame Menschen, Obdachlose, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Stimmberechtigt sind alle, die ab 5 Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Spendenparlament ist unabhängig und weder politisch, weltanschaulich noch konfessionell gebunden. Jeder Euro fließt in Projekte, Mitarbeit ist ehrenamtlich, Sachaufwendungen werden gesondert eingeworben.