Hamburg, 26. Juni 2025 – Fördermittel von rund 395.000 Euro für 20 soziale Projekte hat das Spendenparlament auf seiner 90. Sitzung am 25. Juni bewilligt. Ein wesentliches Projekt ist „StoP – Stadteile ohne Partnergewalt“, das in Hamburg bereits in sieben Stadtteilen aktiv ist und erneut vom Spendenparlament unterstützt wird. Im Mittelpunkt stand auch die Unterstützung von Vorhaben, die jungen, sozial benachteiligten Menschen, Geflüchteten und Menschen mit Förderbedarf den Weg zu mehr Teilhabe in der Gesellschaft ebnen.
Gewalt in Partnerschaften ist noch immer ein Tabu – über die Hälfte der Betroffenen schweigt aus Scham und Angst. Das Projekt StoP setzt da an, wo häusliche Gewalt passiert: am Wohnort, in der Nachbarschaft. Denn Gewalt in Partnerschaften findet nicht im luftleeren Raum statt – oft hören und ahnen Nachbarn, Bekannte und Verwandte die Probleme. StoP will für Gewalt sensibilisieren und aufzeigen, wie Betroffene und ihr soziales Umfeld etwas verändern können. Das StoP-Projekt in Hamburg-Horn erhält rund 59.000 Euro für personelle Verstärkung in einer Übergangsphase von 18 Monaten, bis zur möglichen Weiterfinanzierung über die Sozialbehörde.
„Der Erfolg der StoP-Projekte in Deutschland und Österreich wurde wissenschaftlich bestätigt. Aus vielen benachteiligten Stadtteilen sind sie nicht mehr wegzudenken“, sagt Brigitte Hullmann, Vorsitzende der Finanzkommission. „StoP wird von der Stadt gefördert, wir springen ein, wenn sich Engpässe ergeben, die schnell überbrückt werden müssen, damit dieses wichtige Angebot weitergeführt werden kann. Und wir haben auch gerne die Kosten für die Teilnahme von Ehrenamtlichen des StoP-Projekts Osdorfer Born an der bundesweiten StoP-Tagung in Berlin übernommen.“
Der Verein SchlauFox hat bereits mehrfach Fördermittel vom Spendenparlament erhalten und unterstützt sozioökonomisch benachteiligte Kinder und Jugendliche bei ihrer schulischen und außerschulischen Bildung. Dabei geht es um Begleitung auf dem Weg zum Schulabschluss, Integration von Geflüchteten, das Erleben der Hamburger Kultur oder auch gemeinsames, gesundes Kochen. Im Bildungs-Mentoring seines Programms Ankerlicht erhalten jugendliche Geflüchtete ein Jahr Mentoring, um ihren Bildungserfolg und ihre Integration zu verbessern. Für die Weiterentwicklung des Programms hat das Spendenparlament rund 20.000 Euro für Personal- und Sachkosten zugesagt.
Im Gärtnerhof am Stüffel e.V. in Hamburg-Bergstedt finden seit mehr als 30 Jahren Menschen mit Förderbedarf eine berufliche Perspektive im ökologischen Gartenbau. Der zertifizierte Demeter-Betrieb lebt und lehrt ökologischen Landbau und Produktion von gesunden Lebensmitteln. Über 30 Mitarbeitern bieten sich vielfältige Arbeitsfelder, wie Gemüseproduktion, Maschinenpflege, Großtierhaltung, Hofladen, Büroarbeit und vieles mehr. Mit einem Beitrag von 60.000 Euro beteiligt sich das Spendenparlament daran, das marode Gewächshaus durch ein neues Warmgewächshaus zu ersetzen. Es wird ein Ort für Begegnungen, in dem gemeinsame Arbeit Verbundenheit schafft und wo die Beschäftigten durch den Kundenkontakt Anerkennung für ihre Arbeit erfahren.
Für Rückfragen: Berater-PR, Rolf Hoffmann, Telefon 0171/2387341 – Hamburger Spendenparlament e.V., Königstraße 54, 22767 Hamburg, Telefon 040 30620-319
Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 mehr als 1.700 Projekte in Hamburg nach dem Grundsatz „gegen Armut und Isolation – für soziale Teilhabe und Integration“ mit 19 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden rund 2.500 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen über die Förderung gemeinnütziger Projekte für arme, einsame Menschen, Obdachlose, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Stimmberechtigt sind alle, die ab 5 Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Spendenparlament ist unabhängig und weder politisch, weltanschaulich noch konfessionell gebunden. Jeder Euro fließt in Projekte, Mitarbeit ist ehrenamtlich, Sachaufwendungen werden gesondert eingeworben.