Tumaini e. V. ist ein 2017 von Migrantinnen und Migranten gegründeter Verein mit dem Ziel, die Inklusion zu fördern mit den Mitteln der Aufklärung, Beratung und Begleitung der Betroffenen. Die bisherige Arbeit soll erweitert werden um eine pädagogisch orientierte ambulante Leistung der Hilfe für Familien mit behinderten Kindern, wie sie von der BASFI grundsätzlich gefördert wird. Der Träger finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und projektbezogene behördliche Zuwendungen. Hinzu kommen Einnahmeüberschüsse aus dem Verkauf selbst hergestellter afrikanischer Speisen anlässlich von Sonderveranstaltungen, z. B. auf dem Africa Day.
Aus den Erfahrungen der bisherigen Arbeit wurde der Bedarf an Hilfeleistungen für Menschen mit behinderten Kindern, gerade solchen mit Migrationshintergrund, deutlich. Hier nun setzt das geplante Projekt an. Migrantinnen und Migranten, insbesondere alleinerziehende Frauen, haben es häufig schwer, aus ihrer Isolation herauszufinden und den Alltag mit dem behinderten Kind zu meistern. In den Herkunftsländern werden Behinderungen vielfach tabuisiert, in Einzelfällen werden die Mütter für die Behinderungen verantwortlich gemacht, so dass sie deshalb auf sich allein gestellt sind. Aber auch die Kinder selbst bedürfen der fürsorglichen und pädagogischen Betreuung, um ihre Potentiale ausschöpfen zu können. Dass eine solche Aufgabe nur mit kompetentem Personal leistbar ist, versteht sich von selbst. Daher ist geplant, einen Sozialpädagogen einzustellen sowie in Teilzeit einen Heilerzieher. Um das Projekt sinnvoll auf den Weg zu bringen, bedarf es zunächst einer konkreten Projektleitung, die aus dem Personalbestand rekrutiert wird und mit einer halben Stellen rechnerisch dem Projekt zugerechnet werden soll.
Die Gesamtkosten für 2020 werden mit 189.800 Euro veranschlagt. Davon entfallen auf Raumkosten für zusätzlich anzumietende Räume 12.000 Euro, Personalkosten 148.000 Euro und weitere Kosten (u.a. Verwaltung, Bewirtung, Fahrtkosten für ambulante Betreuung) 29.800 Euro. Diese Kostenaufstellung ist Grundlage gewesen für Verhandlungen mit der BASFI. Diese hatten zum Ergebnis, dass bereits ein Zuwendungsbescheid über 127.872 Euro für Eingliederungshilfe 2020 vorliegt, so dass das Projekt mit Eigenmitteln in Höhe von 17.200 Euro und den beantragten 44.800 Euro finanziert wäre. Da für die Folgejahre mit einer höheren Anzahl zu betreuender Personen zu rechnen ist, steigen die behördlichen Zuwendungen, so dass sich kein weiterer Unterstützungsbedarf ergibt. Es handelt sich also um eine klassische Anschubfinanzierung mit der Aussicht auf Nachhaltigkeit. Im Falle einer Zustimmung wäre dies die erste Förderung seitens des HSP.