Die Geburtsklinik des katholischen Marienkrankenhauses hat mit mehr als 3.700 Geburten pro Jahr die höchste Geburtenzahl aller Hamburger Kliniken. Sie wurde als „babyfreundlich“ zertifiziert, d.h. die Mütter werden insbesondere darin unterstützt, ihr Neugeborenes zu stillen und die frühe Mutter-Kind-Bindung zu fördern und damit eine gesunde Kindesentwicklung zu begünstigen.
Das Marienkrankenhaus bietet derzeit im Rahmen seiner „Elternschule“ einmal wöchentlich für zwei Stunden eine offene Sprechstunde für Mütter nach der Entlassung an, die keine Nachsorgehebamme haben. Das ist lt. Erhebung der Gesundheitsbehörde bei 52 % aller Mütter von Neugeborenen der Fall. Die Frauen, die akute Probleme z.B. beim Stillen und der Entwicklung des Kindes haben, werden von einer Familien,- Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin beraten und bei der Ernährung des Säuglings unterstützt. Der Beratungsbedarf wird weit höher eingeschätzt, deshalb soll das Angebot auf drei Beratungstage à 6 Stunden ausgeweitet werden. Es soll nur den Frauen ohne Nachsorgehebamme zugutekommen. Der Träger möchte das erweiterte Beratungsangebot ab Sommer 2020 beginnen.
Das Problem der mangelnden Hebammenversorgung in Hamburg trifft in besonderem Maße Frauen aus unterversorgten Stadtteilen. Die Verweildauer nach der Entbindung beträgt heute meist zwei Tage, nach einem Kaiserschnitt drei Tage. Treten nach der Entlassung aus der Klinik Probleme mit dem Stillen auf, sind unversorgte Frauen oft hilflos und wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen können. Für diese Frauen wurde das System der Frühen Hilfen geschaffen. In der Geburtsklinik erhalten sie von den Babylotsen Informationen über Hilfeangebote im Wohnumfeld und können bei Bedarf an die Familienteams oder andere Einrichtungen der Familienförderung weitergeleitet werden.
Es kommt aber vor, dass Frauen nicht durch die Frühen Hilfen erreicht werden, weil z.B. aufgrund der kurzen Verweildauer kein Kontakt zu den Babylotsen zustande kommt. Das geplante Angebot trägt dazu bei, diese Lücke zu schließen.
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